Zeit wirds mal für eine Verschnaufpause. Vom Leben, der Liebe, dem Lernen, den Leuten, dem Lärm. (Spätestens wenn man beginnt in Alliterationen zu schreiben, sollte man dringend einen Schnitt machen.)
Von August bis Ende September bin ich in Spanien unterwegs auf dem Camino del Norte.
Wer sich dort zur selben Zeit aufhalten sollte, erkennt mich an den zu großen grünen Hemden und dem knallroten Gesicht.
In ein paar Tagen gehts los. Der Jakobsweg ruft. Es ist vermutlich völlig normal, dass man davor mit Ängsten und Selbstzweifeln zu kämpfen hat, bedenkt man die bloße Kilometerzahl.
Wie gut, dass die Umgebung immer bereit ist, einen mit konstruktiven Ratschlägen zu unterstützen.
Ich weiss noch nicht genau, welche Art von Motivation hinter solchen Aussagen steckt, aber tatsächlich bekomme ich sie genau so immer mal wieder zu hören.
Nachdem ich eben einen Ordner mit vielen alten Zeichnungen wiedergefunden habe und festgestellt habe, dass ich auch schon mit 16 meinte gestörte, kleine Comics über mein Leben zeichnen zu müssen, bin ich nachdenklich geworden.
Was hätte nicht alles aus mir werden können, wenn ich die dafür investierte Zeit mal sinnvoll genutzt hätte. Möglicherweise hätte ich bereits eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau abgeschlossen oder eine Diät begonnen. Möglicherweise hätte ich ein Privatleben, so total schön, mit beim Gassi gehen stehen bleiben und Plausch halten über Rückenleiden. Und vielleicht hätte ich auch endlich mal hinter der Couch Staub gesaugt.
Wenn man bei der Anfangssequenz von Bridget Jones, in der sie sich im Schlafanzug zu "All By Myself" mit Rotwein dem Selbstmitleidsrausch hingibt, nicht mehr lachen, sondern weinen muss, dann ist es mal wieder Zeit für ein schönes, entspannendes Bad. Mit Fön.
beachten sie die grazilen Zeichnungen, den sanften Strich, dass zarte gebrochene Weiß , welches sich mit den leichten Grautönen zu einer augenzwinkernden Liebeserklärung an die Menschheit verbindet.